Arvo Pärt

Im Repertoire des Ensembles:

  • „The Woman with the alabaster box"

Der estnische Komponist Arvo Pärt wurde 1935 in Paide (Estland) geboren. Er sagt über sich:

„Der gregorianische Gesang hat mir gezeigt, dass in der Kunst, zwei, drei Noten zu kombinieren, ein kosmisches Geheimnis verborgen liegt“.

Pärt war in den 1950er Jahren zunächst Tonmeister beim estnischen Rundfunk und studierte dann Komposition in Tallinn bei Heino Eller.
Obwohl er schon in seiner Studienzeit die kritische Aufmerksamkeit der Moskauer Parteifunktionäre auf sich zog, konnte er aufgrund eines Kompositionspreises in Moskau weiterstudieren, und arbeitete fortan freischaffend.
In den 80er Jahren sah er sich aus politischen Gründen jedoch gezwungen, seine Heimat zu verlassen. Er lebt seit 1982 in Berlin.

Arvo Pärt hatte nach einer experimentellen Phase, in der er fast nur serielle Musik komponierte, eine lange Schaffenskrise, die er dazu nutzte, alte Musikstile eingehend zu studieren. Im Jahr 1976 begann er wieder intensiver zu komponieren und schuf einen neuen Stil, frei von jedem Ballast, nach „kleinen, einfachen Regeln“ gebaut, mystifizierend und archaisch.

Zur Charakteristik dieses „neuen alten Stils“ soll Pärt an dieser Stelle noch einmal selbst zu Wort kommen:
Ich habe entdeckt, dass es genügt, wenn ein einziger Ton schön gespielt wird. Dieser Ton, die Stille oder das Schweigen beruhigen mich. Ich arbeite mit wenig Material, mit einer Stimme, mit zwei Stimmen. Ich baue aus primitivem Stoff, aus einem Dreiklang, einer bestimmten Tonqualität. Die drei Klänge eines Dreiklangs wirken glockenähnlich. So habe ich es `Tintinnabuli` genannt.“                                                                                                                                                                                                                                     (Quelle: Harenberg Komponistenführer 2001)